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Sunday, June 1, 2014

women's career ends here

Will Lammert - Ravensbrück Tragende (1959) 2
[...]Bereits mit der Lageraufnahme begann ein System der systematischen Erniedrigung. Das SS-Personal handelte gemäß dem System, das sie vertraten, in militärischer Präzision und Disziplin gepaart mit Willkür und Gewalt. Ihr Verhalten diente der Einschüchterung: Beleidigungen, Schreie und Flüche, Tritte und Schläge gehörten dazu. Die äußere Entstellung der Häftlinge durch die Rasur der Kopf- und Schamhaare sowie die Häftlingsuniformen waren ein nächster Schritt, um die Frauen ihrer sozialen und kulturellen Identität zu berauben. Gleichzeitig wurde mit dieser Prozedur eine Entweiblichung und Entmenschlichung angestrebt.[27] Farbige Zeichen und Buchstaben auf dieser Kleidung, stets durch das Rassenkriterium dominiert, entschied darüber, wie viel ein Gefangener „wert“ war. Ganz oben im „Wert“ standen die deutschsprachigen „Politischen“ und „Kriminellen“, in der Mitte die der so genannten slawischen Rasse Zugehörigen, weiter unten, hinter den „Asozialen“, die Jüdinnen sowie Sinti- und Roma-Frauen.[4] Es gab Personalakten, auf denen bei den Rubriken „Ursache der Verhaftung“, „Einweisende Behörde“ nur zwei Fragezeichen eingetragen waren und die belegen, dass die Willkür nicht erst hier für die Gefangenen begann.[27] Neben willkürlichen Strafen und Gewalt war das Appellstehen ein maßgebliches Folterinstrument. Mehrmals täglich mussten die Frauen dazu antreten. Sie mussten bei Wind und Wetter im Freien stehen, ohne sich zu bewegen und zu reden, wurden dabei gezählt und von dort in Arbeitskommandos eingeteilt. Stundenlanges Appellstehen mit Nahrungsentzug setzte die SS auch als Kollektivstrafe ein. Ehemalige Häftlinge, wie Irmgard Konrad zu der Frage warum die Wach-Frauen so grausam waren: „Sehen sie, ich habe zum Beispiel beobachtet, junge Aufseher, sie sahen gut aus, sie sahen nett aus, sie hatten gute Gesichter, sie waren gut angezogen und man spürte, sie kommen bestimmt aus einer gutbürgerlichen Familie. Und doch haben sie uns Häftlinge mit einer Grausamkeit behandelt, die man absolut nicht schildern kann. Es machte ihnen einfach Freude, es machte ihnen Spaß, Menschen zu töten, Menschen zu quälen. Wie konnten Menschen so werden?“ Ein weiterer Häftling: „Wir haben erfahren, dass sie extra geschult wurden für diese Aufgabe. Sie haben gelernt, wie sie uns behandeln sollen, wie sie uns bestrafen sollen, wie sie uns quälen sollen, und wie sie uns erniedrigen sollen. Das haben sie speziell gelernt.“ Nur ein Teil des KZ-Personals musste sich vor Gericht verantworten. „Was hätten wir denn tun sollen?“ fragten viele der einstigen Aufseherinnen, dort zu ihrer Schuld befragt, zurück. Kündigungsschreiben von ehemaligen Aufsehern belegen klar, dass es möglich war etwas zu tun.[73]
Siehe auch: Liste von NS-Ärzten und Beteiligten an NS-Medizinverbrechen http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Ravensbr%C3%BCck 

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